Digitale Medienkunst am Oberrhein.
Konservierung – Restaurierung – Zukunftssicherung
 
Florian Kaufmann

Hacking Mondrian

Probleme in der Instandhaltung von frühen Homecomputern Während der Vorbereitungsarbeiten mit dem Ziel, Herbert W. Franke's Auftragsarbeit für Texas Instruments, «Mondrian», auf einem originalen TI99/4a von 1977 zu zeigen, für den sie programmiert war, tauchten viele, für eine ganze Generation von frühen Heimcomputern typische Probleme auf. So war die Hardware thermisch nie für einen (Ausstellungs-) Dauerbetrieb ausgelegt. Die Erhöhung der Netzspannung von 220V auf 235V in den letzten 20 Jahren verschärfte diese Thematik zusätzlich. Auch der Versuch der materiellen Beschaffung der damals üblichen Cartridges, welche die käufliche Software enthielten, endete schliesslich in einer Hardware-Emulation, weil die gewünschten Original-Kassetten nicht mehr zu beschaffen sind. Lediglich der Code konnte gefunden werden. Hier wurden mit modernen Mikrokontrollern und anhand von Bauanleitungen aus einem Computermagazin der frühen 80er Jahre die proprietären GROMSpeicherchips von TI nachgebildet und in eine alte Cartridge-Hülle eingebaut. Dieser Vortrag gibt einen kurzen Einblick in die Massnahmen und Erkenntnisse, welche anhand der Bereitstellung der Hardware für „Mondrian" gemacht wurden.

 


Biografie

Geboren 1973, lebt und arbeitet in Solothurn im Bereich Medien, Elektronik und Kunst. Er studierte Elektrotechnik und schloss 1998 als Dipl. El. Ing HTL ab. Von 1999-2001 war er Assistent im Labor für Industrieelektronik in Biel bei Dr. A Vezzini. Seit 2001 betreibt er unter dem Namen «bricolage universel» ein eigenes Kunst- und Medien Atelier in Solothurn. Im Spannungsfeld zwischen Musik, Medien und Kunst ist er immer wieder mit Performances, Konzerten und Workshops präsent. 2010 machte er ein Praktikum der Videotechnik bei Johannes Gfeller und arbeitet seit Anfangs 2011 für Aktive Archive und das Forschungsprojekt Analit.

 
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