Digitale Medienkunst am Oberrhein.
Konservierung – Restaurierung – Zukunftssicherung
 
Rosina Gomez-Baeza Tinturé
gomezSession IV PRODUCING AND PRESERVING IN EVERYDAY EXHIBITION-MAKING

Rosina Gomez-Baeza Tinturé
Director, LABoral Centre for Art and Creative Industries, Gijon







Medienkunst konservieren und archivieren
Im Mai 2010 organisierte das LABoral Centro der Arte y Creación Industrial das 1. Internationale Symposium zum Thema Mediatheken und Archive für das 21. Jahrhundert. Dieser Vortrag wird einige der Schlüsse dieses Symposiums behandeln. Der Zweck eines Archivs digitaler Kunst ist einerseits der Erhalt der künstlerischen digitalen Kultur, andererseits die Förderung des öffentlichen Zugangs zu dieser. Die Herausforderung für Institutionen, die sich dieser Aufgabe stellen, liegt darin, aus einer Fülle an Daten Ordnung zu schaffen und Zusammenhänge zu erläutern. Deshalb bedarf es der Ausarbeitung von Vorgaben und ethischen Kodizes für die Definition dessen, was archiviert werden soll. Dabei soll berücksichtigt werden, dass „jegliche Entscheidung innerhalb eines Archivierungsprozesses eine Stellungnahme impliziert, die oft die Richtlinien der Institution wiedergibt“. Dies impliziert wiederum eine „bewusste Historisierung“ der Archivalien. Es geht nicht nur der Erhalt von digitaler Kunst für zukünftige Generationen, sondern auch die Etablierung und Verbreitung digitaler Kunstpraxen in der Gegenwart daraus hervor. Dieses Ziel kann durch eine Kombination von Konservierungs- und Dokumentationsstrategien erreicht werden. Ein Archiv bedarf einer „richtigen Balance zwischen Bausteinen und Elektronen“. Ein digitales Archiv bietet universalen Zugriff, doch ein physisches Archiv erlaubt die Erfahrung von Kunstwerken im Originalzustand und den unmittelbaren Kontakt mit Mitmenschen. Das Problem mit dem Archive digitaler Kunst konfrontiert werden, ist die „globale Obsoleszenz“ von Medien.

  

  


Biografie
Rosina Gomez-Baeza Tinturé ist Gründungsdirektorin von LABoral Centro de Arte y Creación Industrial in Gijón, Asturien, und war Gründungs-direktorin der Biennale für Kunst, Architektur und Landschaft der Kanarischen Inseln (2006), Präsidentin des Instituts für Zeitgenössiche Kunst, Madrid (2005-2008) und Direktorin von ARCO von 1986 bis 2006. Nach dem Studium der englischen Literatur und Philologie an der Cambridge University studierte Gómez-Baeza Pädagogik und Kunstgeschichte in London und französische Zivilisation in Paris. Sie arbeitete als Lehrerin und Übersetzerin bevor sie Siasa Congresos als Projektkoordinatorin bei-trat. Daraufhin wurde sie geschäftsführende Direktorin von Research and Development am Ifema, einer Agentur für Ausstellungsorganisation in Madrid. Im Laufe ihrer Karriere hat Gómez-Baeza zahlreiche kulturelle Initiativen in Verknüpfung mit Kunstproduktion und Kunstvertrieb vorangetrieben. Dazu zählen die Arco Stiftung und Sammlung zeitgenössicher Kunst, das Festival für Experimentellen Film Madrid und das öffentliche Kunstprogramm Madrid Abierto.
 
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